Sind Entwickler-Versionen etwas für mich?
Mal ein Allgemeiner Eintrag, der zum Nachdenken anregen soll. Das Thema „Sind Entwickler-Versionen etwas für mich?“. Dabei meine ich vor allem Entwickler-Versionen von Distributionen.
Konkretes Beispiel: die nächste Version von Ubuntu, Codename „Gusty Gibbon“. Alle halbe Jahre kommt ja eine neue Version von Ubuntu heraus, die Veröffentlichung von Gutsy ist für den 18. Oktober 2007 vorgesehen.
Im deutschen Ubuntu-Forum ist mir in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, dass viele jetzt schon Gutsy nutzen. Meine Besorgnis gilt nicht den erfahrenen Nutzern, die das wirklich bewusst machen um zu testen, Bugreports zu schreiben und damit Ubuntu zu verbessern. Denn genau dafür sind diese Entwicklerversionen ja da.
Nein, meine Besorgnis ruht darauf, dass immer mehr blutige Linux-Anfänger jetzt schon Gutsy Gibbon nutzen. Und zwar als Primäres Betriebssystem. Leute, die noch nie vorher ein Linux-Betriebssystem installiert haben. Ich frage mich nun ernsthaft, warum sie das tun?
Unwissenheit, Pech?
Sie haben keine Ahnung von Linux, Ubuntu, Releaszyklen, Entwickerversion und haben einfach eine falsche *.iso erwischt. Natürlich haben sie sich auch nicht vor der Installation ein bisschen schlau gemacht, was sie da eigentlich installieren. Kann es sein, dass man so zufällig eine falsche, heisst eine Entwickler-Version von Ubuntu erwischt?
Auf der offiziellen Ubuntu-Webseite auf jedenfall nicht, da muss man schon wirklich danach suchen. Einen direkten Downloadlink gibt es da sowieso nicht.
Da gibt es noch die Ubuntu-CDs die diversen mehr oder weniger seriösen Computerzeitschriften beiliegen. Aber auch da habe ich noch nie gesehen, dass eine Ubuntu-Version vor dem Beta-Release drauf war. Das ist zwar auch schon etwas früh, aber geht noch gerade so durch.
Unwissenheit und/oder Pech schließe ich deshalb mal aus. Um Gutsy zu nutzen muss man schon aktiv nach den Downloads suchen oder aktiv die sources.list bearbeiten oder den Update-Manager mit einer bestimmten Variablen starten. Nichts dabei, was zufällig passieren kann.
Wahrscheinlicher: Versionsgeilheit
Nach meiner Meinung installieren sich die Anfänger Gutsy, die unbedingt immer das allerneueste wollen. „Bleeding edge“ haben sie wohl irgendwo mal aufgeschnappt. Natürlich ignorieren sie bei dieser Art von Versionsgeilheit völlig, das es eben eine Entwickler-Version ist. Dass an solchen Versionen eben gerade im Moment entwickelt wird wie wild. Es werden neue Versionen von zum Teil elementarer Software implementiert, es wird ausgetestet und auch mal wieder etwas verworfen. Es wird halt entwickelt. Und es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, dass nach einem Update mal gar nichts mehr geht. Im besten Fall startet nur der X-Server nicht mehr, im schlechtesten Fall klappt der start des ganzen Betriebssystems nicht mehr.
Und was nervt mich jetzt daran? Doch deren Pech
Stimmt wohl. Doch was passiert dann bei solchen Leuten. Die fallen in Foren und IRC-Channels ein und jammern dass ihr Ubuntu nicht mehr startet. Bis die Helfenden herausfinden, dass es sich um eine Entwickler-Version handelt und der Hilfesuchende keine Ahnung von Linux hat, mit dem Begriff X-Server und Terminal nichts anfangen kann, vergeht Zeit. Und kostet unheimlich nerven. Ich wundere mich schon manchmal, mit welcher Engelsgeduld viele Supporter den Verzweifelten zur Seite stehen. Ein großes Lob an diese User. Soviel Geduld habe ich oft nicht.
Und was passiert oft noch? Die Nutzer installieren eine Entwicklerversion, etwas klappt nicht, das System geht nicht mehr und sie sind auch völlig überfordert dieses wieder zum Laufen zu bekommen. Sie sind dann also frustriert und verärgert.
Es gibt meist keine Einsicht, dass die Schuld alleine bei ihnen liegt. Nein, im Gegenteil, es wird herumposaunt was für ein Dreck (Ubuntu-)Linux doch ist, da geht ja gar nichts. Und diese Aussagen kommen bevor sie Linux überhaupt richtig nutzen können (Und bevor sie feststellen, dass Linux Dreck ist, weil ihr Ballerspiel nicht drauf läuft und überhaupt…).
Ihr solltet keine Entwickler-Version installieren, wenn ihr nicht alle folgenden Punkte mit „JA“ beantworten könnt:
- ich weiß was ein Terminal ist und kann grundlegend damit umgehen
- ich weiß was ein X-Server ist
- ich weiß was eine Entwickler-Version ist, habe mich über die Release-Zyklen der zu testenden Distribution informiert
- ich habe mich allgemein über Linux und die zu testende Distribution informiert
- ich kann meine grafische Umgebung per Terminal einrichten/wiederherstellen
- ich kann ein Update des Betriebssystem per Terminal erledigen
- ich kann Konfigurationsdateien per Terminal bearbeiten
- ich habe kein Problem damit, das komplette System notfalls neu zu installieren
- ich habe alle wichtigen Daten gesichert, ich verwende die Entwickler-Version nicht für den produktiven Einsatz
Optional könnte man noch anfügen „ich schreibe einen Bug-Report wenn ich einen Fehler entdecke“.
Also bitte: nutzt keine Entwickler-Versionen, wenn ihr nicht genau wisst, was ihr tut! Das endet nur in Frustration.
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Pingback by University Update - Linux - Sind Entwickler-Versionen etwas für mich? am 8. Juli 2007 um 02:50 Uhr
Hi Suzan,
ich kann dich teilweise ja verstehen. Aber ich kann auch die Anfänger verstehen. Bei mir war ich bei meinem 2. Ubuntu-Release (das war 6.06) schon von Flight 3 dabei und ab der nächsten Version war ich immer ab der ersten Entwicklerversion dabei. Warum? Hm, Versionsgeilheit trifft es schon ganz gut. Was du aber vergisst, dass ich nicht auf die Versionsnummer geil bin sondern auf die Funktionalität. Denn die Entwicklung schreitet derzeit so schnell voran, dass auch sehr viele junge Projekte in Ubuntu landen. Und da bringen die Versionssprünge oftmals einige neue Features oder andere Verbesserungen mit sich. So profitiere ich selbst derzeit vor allem von den Verbesserungen im Networkmanager. Meine WLAN-Verbindung ist deutlich stabiler und zuverlässiger geworden. Und dafür tausche ich mein System gerne gegen eines, das ab und an mal Probleme macht.
Grundsätzlich muss ich dir aber zustimmen. Denn wer Entwicklerversionen verwendet ist dafür selbst verantwortlich und muss damit leben, dass es zu Problemen kommen kann.
Und mit ein bisschen Interesse kommt auch ein ANfänger mit einer Entwicklerversion klar und lernt sogar noch etwas mehr über Linux als bei einem stabilen System 😉 (einen Notfall-PC mit Inet anbindung vorausgesetzt)
Comment by Kay am 8. Juli 2007 um 23:49 Uhr
Auch wenn ich mir jetzt keine Freunde mache, aber das ist etwas, was proprietäre Software an Vorteilen hat. Bei Open Source erwartet eben jedermann, dass zu jeder kleinsten Änderungen auch ne neue Version online gestellt wird, damit man rankommt. Bei proprietärer Software erhält man nur das Endprodukt. Ich wäre mal gespannt, wenn z.B. KDE4 nur den „festen“ Entwickler zur Verfügung stände und die normalen User erst das Endprodukt sähen. Aber nein, das ist natürlich nicht möglich, da es ja keine festen Entwickler gibt bei Open Source-Projekten.
Ich kann jedenfalls niemand verstehen, der immer die neuste Beta- oder gar Alpha-Version (Und das ist Gutsy z.B. immer noch) haben muss.
Comment by Dee am 9. Juli 2007 um 07:03 Uhr
@Susan:
Danke, Danke, Danke … endlich hat mal jemand geschrieben was mich auch schon
seit Zeiten ärgert. Es betrifft nicht nur Linux sondern die ganze Softwarelandschaft. Wichtig ist es immer die neueste Version zu haben. Hinterfragt man mal warum, dann erntet man Schulterzucken und einen fragenden Blick warum man denn _nicht_ die neueste Version nehmen soll.
Das ewige Gezeter gegen Linux und Open Source kommt bestimmt zu einem hohen Prozentsatz von dieser „Unart“ koste-es- was-es-wolle eine höhere Versionsnummer muss besser sein als eine niedrigere. Nach dem Vorsatz der 7er BMW ist viel besser als der 5er.
@Kay: Das kann ich verstehen, ich benutze auch oft Beta-/Entwicklersoftware weil ich in der Milestone-List ein Feature oder einen Bugfix gefunden habe, der mir wichtig ist.
Wenn mir das Programm dann aber Probleme macht, dann weiß ich warum und muß entweder damit oder mit der „alten = stabilen“ Version leben. Schluss aus! Das sind die möglichen Optionen.
Wenn alles genhen würde, wär es eine final-Version.
Du hast geschrieben, dass du dir ja im klaren darüber bist, das dies so ist, also bist Du meiner Meinung nach ja auch nicht von Susans Kritik betroffen.
@Dee: Du hast fast recht. Aaaber … das Problem das proprietäre Software sehr oft hat, dass es als Beta-Version ausgeliefert wird, und bis es beim Kunden ist, gibts schon die ersten beiden Patches. Marketing und Wirtschaftlichkeit zwingen die Unternehmen immer schneller zu arbeiten, was irgendwann einfach nicht mehr geht.
Stimmt, wie du schriebst, man erhält nur das Endprodukt. Jedoch weiß man nicht wie „fertigprogrammiert“ es schon ist. Ich musste oft genug feststellen, das das gekaufte Produkt weit entfernt von fertig und benutzbar ist. Also bekam ich eine Entwicklerversion ohne das ich eine solche wollte. Schon auf der Verpackung fand sich der Hinweis sich im Internet mit der neuesten Software zu versorgen.
Ich hatte sogar einmal eine Grafikkarte, für die nie (Herkules stingray 128) ein Final release Treiber produziert wurde. Jahre danach konnte ich Treiberpakete downloaden, die als „still beta“ bezeichnet wurden.
Also als wirklichen Vorteil habe ich das nicht empfunden.
Comment by Buffalo am 9. Juli 2007 um 16:03 Uhr
Ich will mich hier jetzt nicht refertigen, aber ich war bis vor 4 Monaten auch noch kompletter Linuxneuling und hab dann halt direkt mit ner Entwicklerversion von Feisty angefangen. Einfach weil ich ne Herausforderung wollte. Und ich hab in dieser Zeit nicht einen Foreneintrag oder sonstiges geschrieben und um Hilfe gerufen, sondern mich auf verschiedenen Seiten und auch im Ubuntuusers-Wiki schlaugemacht. Im Nachhinein gesehen war es keine leichte Art sich in Linux einzufinden, aber ich habs gemacht und bin der Meinung, dass ich dadurch mehr gelernt hab, als wenn ich mit Edgy angefangen hätte. Ich denke, für jemanden der Linux wirklich will (so wie ich), ist es ein leichtes sich auch mal in ein Problen reinzudenken. Klar, wenn man ma kurz schaun will, was Linux so kann sind Entwicklerversionen einfach das falsche. Nur sehen das, wie Susan schon gesagt hat, die meisten nicht ein.
Comment by sa1nt am 9. Juli 2007 um 19:00 Uhr
Ja ja, des ist schon so´n Kreuz mit den Entwicklerversionen. Zu der Zeit, als ich noch Kanotix auf der Platte hatte (ja ich weiß, „nur“ beta, aber immerhin setze es auf Debian Sid auf, also unstable!) war ich auch oft am Fluchen und hatte von nix ne Ahnung. Immer wenn Updates kamen, die das halbe System ersetzten, kam es oftmals vor, das irgendetwas danach nicht funktionierte… Himmel sakre! Entweder das Forum oder der IRC-Chat half dann weiter. Und im Nachhinein, erst durch Kanotix hab ich die nötigsten Handgriffe erlernt, weil ich dazu gezwungen war.
Mit Ubuntu hat ich solcher Art Problem zuvor nicht, wie auch, es funktionierte ja auch alles, selbst die Updates. Aber hier hab ich dann die notwendigen Handgriffe weiter ausgebaut, weil nen Terminal zu bedienen ab und an mehr Spaß gemacht hat, als wild irgendwelche Knöpfe zu drücken…
Insofern, ich geb dir zwar recht, wer nicht gewillt ist, sachlich zu bleiben und Zeit zu investieren, sollte es sein lassen. Andererseits, alle anderen sollten durch aus mal, sofern sie den Rechner nicht produktiv brauchen, nen Blick riskieren, weil der Lerneffekt ist ungemein hoch wenn man sich dann damit beschäftigt.
Btw, die einschlägigen Newsseiten sind unter Umständen ja nicht ganz unschuldig daran, dass Neulinge gerade Entwicklerversionen nutzen wollen, weil wenn man das da oftmals liest: „alles höher, schneller und weiter….“. Und die Newsseiten sind voll damit!
Comment by meisterq am 9. Juli 2007 um 22:01 Uhr
Der beste Weg für einen Anfänger ist wohl sich erstmal mit einem stabilen Release zu beschäftigen. Damit hat man am Anfang als Umsteiger schon mehr als genug Probleme. Mit wachsender Erfahrung einzelne Programme, die einem wichtig sind und interessante Neuerungen mitbringen, auch als Beta und vielleicht selbst kompiliert auszuprobieren.
Wichtig dabei ist aber immer zu wissen, wie man einen Bugreport richtig schreibt und man sich selbst notfalls helfen kann.
Aber irgendwann kommt der Sprung ins kalte Wasser uns man muß sich mit einer Ditribution/Version beschäftigen, die nicht so benutzerfreundlich oder stabil ist (aber bitte immer mit Sicherheitsleine). Dann ist das Gefluche, aber auch der Lerneffekt am größten. Jedenfall gings mir so mit meinem ersten Gentoo.
Du hast recht Suzan, wenn Du sagst, dass Anfänger nicht gleich ganze Systeme in der instabilen Form benutzen sollten, aber nichts ist für die Entwicklung von Linux/GNU wichtiger, als dass Benutzer neue Software abklopfen und ihre Ideen einfließen lassen.
Als Umsteiger muß ich gestehen, dass ich am Anfang auch diese Versionswut hatte. Diese ist eine Fehlentwicklung, die uns von dieser Software-…, sagen wie mal Klitsche aus Redmond eingetrichtert wurde. Zu sehen ist das gut an ihrer neusten Schöpfung, bei der alle derzeitigen Käufer als Betatester missbraucht werden.
Comment by Jan Michelsburg am 10. Juli 2007 um 01:17 Uhr
@Jan: Na hör mir mit diesem Redmondzeugs auf. Ich bin davon geheilt. Ein normaler Nutzer schaut ja auch mal über den Tellerrand und probiert natürlich Vista auch mal aus. Wenn es dann aber so aussieht, dass funktionierende Treiber für ein Notebook noch schwerer zu finden sind und selbst Linux (gezwungener Maßen) besser mit nem Windows WLAN-Treiber umgehen kann als Vista, da hört dann bei mir der Spass auf. Da hats dann sozusagen von Vista eins auf die Finger gegeben, wegen der Versionsgeilheit. Obwohl es ja bei Windows verständlich ist, dass man nach so langer Zeit mal was neues haben möchte.
Und was Produktivsysteme angeht: Ich war bei der Feisty Alpha sogar gezwungen es als Prouktivsystem zu nutzen, da die Graka meines anderen Rechners den Geist aufgegeben hat und ich mir keine neue Graka leisten konnte. Bis auf ein paar Abstürze ging es zum Glück gut.
Aber man sollte halt immer im Hinterkopf behalten, dass das was man da als OS benutzt Fehler enthält.
gegrüßt
Comment by Kay am 10. Juli 2007 um 11:25 Uhr
Hi! Wollte nur mal anmerken, dass wohl am besten jedes Hardwareproblem umgehen kann, indem man seine Rechner selbst (mit wohl ausgesuchten Komponenten) zusammenschraubt. Wer ein bisschen überlegt beim Rechnerkauf, spart Geld und ist mit dem aktuellen Release bestens bedient.
Die neuen Versionen schaue ich mir meistens ab der ersten Beta an, dass reicht mir vollkommen. In meiner Partitionstabelle ist immer ein Platz für verschiedenste „unstables“ reserviert. Mein Produktivsystem bleibt bis zu jedem final Release das aktuelle Release von Ubuntu…
Comment by Torbi am 10. Juli 2007 um 16:01 Uhr
Blutige Linux-Anfänger werden alle obrigen Punkte mit „NEIN“ beantworten!
Blutige Linux-Anfänger setzen auch kein Linux im produktiven Einsatz ein (ich meine auch Produktion).
Woher haben blutige Linux-Anfänger nur diese Versionsgeilheit? Von den alten Hasen?!? 😉
Blutige Linux-Anfänger benutzen eben Ubuntu, weil alles so easy ist; bis zum ersten Problem…
Blutige Linux-Anfänger stellen interessante Fragen – und das finde ich gut.
Ist zwar kein direkter Link, aber ein guter Ausgangspunkt: http://cdimage.ubuntu.com/
Ab und zu mal ein daily-iso in der virtuellen Maschine kann nicht schaden.
MFG
Comment by Lutki am 10. Juli 2007 um 18:32 Uhr
@Torbi, grundsätzlich keine schlechte Idee. Aber viel Spass dabie mit nem Notebook 😉
btw: Ich habe Linux erst nach dem Kauf des Notebooks für mich entdeckt. Nachträglich was an der Hardware ändern bzw. eine eine passendere Auswahl treffen ist dann ja nicht mehr möglich.
Comment by Kay am 11. Juli 2007 um 00:28 Uhr
Ich seh das Problem eigentlich nicht so schlimm. Trotzdem finde ich diesen Artikel gut, der das einfach mal darstellt.
Es wurde ja schon gesagt, „aus Versehen“ kann man sich eigentlich nicht mal eben ne Alpha-Version ziehen. Die muss man schon suchen.
Und hat man sie dann gefunden, dann muss man auch mit allen Einschränkungen leben, ohne wenn und aber.
In den Diskussionforen ist es ja fast schon Standard dass man zuerst mal fragt welche Version überhaupt benutzt wurde, sofern der User es bei der Problembeschreibung nicht angegeben hatte.
Posaunen die Leute dann wirklich in Massen herum, wie scheiße Linux ist? Ich denke das sind die wenigsten, die die wirklich nicht verstehen was sie da getan haben. Jeder halbwegs klar denkende Mensch (*g*) sollte doch unter den genannten Gegebenheiten die Problematik verstehen, wenn man ihm sagt „Hey, Du benutzt ne Alpha-Version, installier ein stabiles Release dann klappt das auch“.
Comment by Joker am 11. Juli 2007 um 08:25 Uhr
Also ein bisschen polemisch ist der Artikel ja schon („Ballerspiel…“).
Sicherlich gibt es Gemüter die immer alles als „Dreck“ empfinden, die immer die Schuld bei anderen suchen und die immer erwarten, dass ihnen überall geholfen wird. Aber sind es wirklich so viele? Sind nicht auch etliche dabei, die einfach neugiereig sind, die jung sind und aus unerfahrenheit vieleicht doch erst fragen, bevor sie lesen? Ist es vielleicht auch nicht nur ein Linux-Problem, dass viele Menschen Lösungen geliefert bekommen wollen, als sich selber welche zu erarbeiten?
Es ist immer schwieriger immer erst auf den Baum zu kommen, als eiter zu klettern, wenn man schon die ersten Äste erklommen hat. Warum hält man sich denn im Chat auf? Vieleicht auch um selber mal eine Frage zu stellen. Aber niemand darf es wagen Fragen unter dem eigenen Level zu stellen…
Also hilf diesne Leuten oder mach einen Waldspaziergang, wenn Du es nervlich nicht mehr schaffst, aber bitte packe nicht alle einfach in einen Sack, die den Weg in eine andere Welt beschreiten. Es ist nunmal eine andere Denkweise, die man benötigt, um sich in der open-source-Welt zurechtzufinden. Wenn man sie aber nicht kennt, kann es schon manchaml etwas dauern…
Ausserdem sind ea ja nicht immer die gleichen Menschen, sondern unterschiedliche, die alle das gleiche Problem haben.
Comment by Antilight am 11. Juli 2007 um 12:49 Uhr
@Antilight: Du hast recht. Das ist auch nicht das Problem.
Problem ist, dass Leute – in den meisten Fällen wohlweislich –
Software installieren die developer-/test-/alpha-/beta-/unstable/etc. Versionen sind
und erwarten dass sie 100%ig funktionieren.
Wenns dann Probleme gibt -und die gibt es, sonst wär die Version „stable“- haben
Sie keine Ahnung wie sie mit dem Handwerkszeug umgehen um das Problem (vielleicht)
beheben zu können. Geschweige denn sich die Arbeit antun eine
Installationsanleitung/Readme/Dokumentation/Manpage/etc. lesen
… und dann gibts Gezeter.
Das ist meiner Meinung nach das Problem.
Das jemand neu ist und Fragen hat und Hilfe sucht ist klar und meines Verständnisses
auch nicht Angesprochener dieses Artikels.
Comment by Buffalo am 12. Juli 2007 um 08:18 Uhr
@Kay: Ich verweise da freundlich auf Suzans Artikel zu ihrem neuen Notebook! 😉
Beim Notebookkauf muss man dann halt schauen, dass das Komplettpaket hinhaut…
Grüssle!
Comment by Torbi am 12. Juli 2007 um 16:39 Uhr
@ Buffalo: Ich persönlich kenne keinen und habe auch noch nicht die Erfahrung gemacht, das jemand sich aufregt, wenn er eine „developer-/test-/alpha-/beta-/unstable/etc. Versionen“ installiert hat. Zumindest wenn er es bewusst getan hat Und die die sich aufregen, regen sich eh über alles auf. Das ist auch meine Erfahrung… egal ob es windows ist, OSX oder linux, kaltes oder warmes Wetter, oder die Haarfarbe der Nachbarin.
Comment by Antilight am 12. Juli 2007 um 19:51 Uhr
@Antilight:
Da könntest recht haben.
Comment by Buffalo am 13. Juli 2007 um 10:36 Uhr
Beim Wiedereinstieg in Linux nach ca.10 Jahren versuchte ich zuerst Suse 10.x, eigenartigerweise hat es mir den Bootloader zerschossen und ich installierte Ubuntu 6.06 welches massive Probleme mit meinen 2 SATA Controllern machte.
Also 6.10 installiert aber da gabs bei einigen Multimedia Codecs für mich als Anfänger Probleme.
Also kurz drauf die erste Alpha von Feisty installiert,fleißig in Foren,Wiki und IRC gelesen und Dank kleiner Unstable Probleme schnell gelernt wie einfach es doch ist X-Server neu aufzusetzen oder Festplatten dauerhaft einzubinden usw.
Mittlerweile haben die Töchter Linux und mein Laptop Debian Etch .Das hinenwachsen in ein unfertiges System hat mit viele Vorteile gebracht.
Ich lese erst bevor ich frage
Gruß Stefan
Comment by Custombrush am 26. Juli 2007 um 19:58 Uhr
Ich nutze Linux nun seit langer Zeit. Mein Weg führte über Suse (damals noch 4.x) über Debian zu Ubuntu. Viele meiner Freunde und noch mehr meiner Verwandten nutzen inzwischen auch Linux – meistens (K)Ubuntu, seltener SuSE.
Und da kommen wir zum Problem der „neuesten“ Software. Nehme ich mir nicht die Zeit und erkläre dem NeuLinuxianer das Prinzip der LinuxEvolution (stable, testing, unstable usw.), wird es nach kurzer Zeit in der Linuxwelt dem Neuling zu windows-artig: Abstürze, Fehlfunktionen usw. Schnell wechselt der Gebeutelte zurück zu Windows. Schließlich kennt man hier die Fehler und man weiss wenigstens, dass jeder Windows-User eine Neuinstallation nicht als verwerflich empfindet (oft im Gegensatz zu uns Linux-Usern, die am liebsten sämtliche /etc/*conf mit dem vi neu pinseln wollen).
Entscheidend ist also, dass dem First-Kontakter unbedingt klar gemacht wird, wie die Linux-Entwicklung funktioniert. Einen Fehler zu finden und den auch zu melden sollte beim Linux-Neuling (aber auch all den anderen Usern) ein Gefühl der Dazugehörigkeit erwecken. Nicht jeder kann den Fehler tiefer analysieren oder gar beheben, aber die Meldung ist der erste und wichtigste Schritt. Wer einen Bug meldet gehört schon zur Linux-Community. Positiver Nebeneffekt: Der Meldende informiert sich sicher, ob der Fehler schon bekannt ist oder es gar Lösungen gibt. Und dann… ja dann soll eine Lösung auch genutzt werden und *schwups* tippt der frische Linux-User ein paar Zeilen in eine Konfigurationsdatei.
Problematisch ist eben nur, dass die Lösung eines Problems häufig nur „verwässert“ gefunden wird. Was sich anfänglich als Lösung tarnt, macht vielleicht alles noch ein wenig schlimmer. Und warum? Tja, falsche Version, andere Hardware oder was auch immer. Und wieder ist das Problem nicht Linux, sondern… Ja, Erkenntnis ist der wichtigste Schritt, um mit Linux Spass und Freude zu haben. Wir sagen: Leute, macht was an unserem Linux, meldet, codet, scriptet oder benutzt es einfach nur. Wir alle entwickeln es weiter. Entscheide Dich für stable, testing oder unstable mit dem Wissen über die Folgen. Wichtig ist eigentlich nur, dass Du Dich für Linux entscheidest.
Linux ist wie schwimmen lernen. Am Anfang schluckt man häufig Wasser. Man kennt die Bewegungsabläufe noch nicht. Das Element ist so anders als Luft. Manchmal ist das Wasser sehr kalt, manchmal sehr flach. Doch wie lernt man schwimmen? Mit Hilfsmitteln wie Schwimmreifen (Foren, Wiki, Blogs, Manpages, Zeitschriften, LinuxUserGroups…) und mit Geduld und Ãœbung. Schwimmen ist so toll!!
Comment by medix am 30. Juli 2007 um 01:38 Uhr
Ja Schwimmen ist großartig
Ich Schwimme am liebsten bei Suzan, deren Schwimmreifen (blog) mir beim schwimmen oft einen guten halt gab *Daumenhoch*. J/K
In diesem Moment, wo ich den Partikel und die Kommentare lese und dieses reply schreibe, ist Ubuntu grad mit dem upgrade auf 7.10 beschäftigt.
Der Grund dafür ist, dass ich vor allem schauen will, wie es mit der Wlan Geschichte auf Gutsy Gibbon aussieht. Außerdem war Compiz auf Feisty Fawn nicht zum Korrekten laufen zu bewegen.
(Aber damit werde ich mich wohl auch trotz Upgrade rumschlagen müssen)
So, Upgrade ist fertig, mal schauen wie es nach dem reboot aussieht.
Gruß Ixx
Comment by Ixx am 6. August 2007 um 18:14 Uhr
Ich glaube, dass vorallem die (unseriösen?) Computerzeitschriften gerade bei „Linux-Neulingen“ diese „Versionsgeilheit“ fördern. Heute hab isch eine Zeitschrift gesehen, auf deren CD Ubuntu Gutsy Tribe 4 drauf war, vor mehreren Wochen (Monaten?) gab es bei einer Computerzeitschrift die Alpha von openSuse 10.3. Und die (Unter-)Ãœberschriften heissen dann in etwa „Die neueste und aktuellste Version von Linux Distribution xxx“ – und mit neu und aktuell verbindet man natürlich, dass diese Version auch die beste ist. Davon, dass sich die Distribution noch Entwicklungstadium, und damit für den Produktiveinsatz unbrauchbar, befindet, wird meistens nichts gesagt.
Grüße Kai.
Comment by Kai am 13. September 2007 um 21:46 Uhr
naja wenn immer irgendwas nich funktioniert, ma der wlan usb stick, ma gehn die kernel sources nich für nvidia, und dann ma beides nich, egal ob alpha beta oder gamma oder fuull
ich mußte leider feststellen, dass diese offene gesellschaft open suse zum beispiel, gar nicht offen ist für einsteiger, zum teil grass arrogant leider
ich konnte deine fragen beantworten, aber leider wie bei windows ohne internet geht nichts mehr, jedes kernel-update lässt den xserver abstüzen oder das wlan streikt…
Ergebnis neuinstall, ja welche denn nu.. die version stürzt die partitionen ins nirvana, die geht, aber ohne netz….hab knoten im cd fach
leider nur taube ohren bei den „profis“ ich hätt gern ma ne version die auch funktioniert,
gut das ich install übung hab, aber hilfe fehlanzeige
nur gut das mich das teure doofe windows ins netz lässt, um die feheler zu finden
grußi liebe linux profis, denkt ma an die einsteiger (sind nich alle anfänger), sonst ist linux ein
bald ein system für eine gruppe die denkt, schlauer und besser und besonders zu sein,
bin gespannt auf eure feedbacks
mfg zimbo
Comment by iche am 3. April 2008 um 19:17 Uhr
@zimbo
Es ist schwierig, Dein Posting zu lesen und zu verstehen. Zu konfus schreibst Du – nicht nur inhaltlich manchmal einfach unlesbar. Aber ich denke, ich hab verstanden was Du sagen willst.
Jeder, der ein funktionierendes Linux haben will, sollte selbst funktionieren. Genau da hapert es bei vielen Usern, die Linux nicht nur nutzen wollen sondern das Maximum an Versionsnummer und Aktualität haben wollen. Das genau diese den Entwicklern vorbehalten sein sollten übersehen viele Neulinge. Auf Fragen antworten dann häufig die Profis nicht, weil es eben keinen „Consumersupport“ für die neuesten Entwicklungen gibt. Begnüge Dich mit einem laufendem System oder lerne mehr über Linux kennen. Wenn Du Dich weigerst, Wissen SELBSTÄNDIG zu erarbeiten, wirst Du nur begrenzten Spass an Linux haben. Wenn Du nur Linux nuzt um dem „elitären Kreis der Gruppe der Besseren und Schlaueren“ angehören zu wollen, dann ist Dein Motiv eben nicht das der Linuxanwender, die Spass – und Arbeit – mit Linux haben.
Und Linux ist eben ein System für „andere“. Da hast Du recht! Nur wen Du da beschreibst – na gut, sicher bin ich „schlauer“ als Du in Sachen Linux. Doch besser als Mensch oder etwas besonderes (im Sinne von arrogant)? Nein!
Ordne Dich mal selber und dann überleg Dir, was Du wirklich willst!
Comment by medix am 4. April 2008 um 11:04 Uhr
hallochen
war nur ne kleine ärgerung für die linux commune
ist schon klar, dass das nich so leicht iss mit der hardware, speziell die wlan treiber rtl8187 stürzen regelmäßig ab, bin jetzt wieder bei kde 3.5, weil ich diese update orgien, die dass system ständig abschiessen satt habe, macht aber trotzdem spass zu experimentieren
nur leider funktioniert keine meiner suse distries
mit meiner standardhardware
nvidia grafik
wlan rtl
amd 2800 athlon
via 4400 kt das board und die ide festplatten
ja fü ne analyse reicht das sicher nich
aber leider funkt immer was anderes nich auch nich in der final suse 10.3
aber ich lern ja
mein ms-dos vorkriegswissen reicht dafür noch aus
aber die frage gilt trivial befehlen
loginmanager???
kde start x11 server
wlan und textconsole bei init drei und so
keine wirkliche hilfe im netz
und im buchhandel
bei msdos gabs immer bücher
aber bin guter laune
Comment by iche am 10. April 2008 um 19:10 Uhr
reactos.orgBin von Linux wieder zurück zu Windows XP !
Und bleibe da auch.
Warum ? Linux ist teilweise reiner Selbstzweck. Es wird rumgefrickelt und verzweifelt versucht „was zum laufen zu kriegen“ – was unter Windows XP längst tut.
Viele Leute wollen einen funktionierenen Rechner – zum Surfen Briefe schreiben usw.
Linux ist viel zu kompliziert dafür. Immer tut irgendwas nicht, was man braucht. (WLAN) Tausende von Distros, ständig wechselt alles – ein hin und her.
DAS IST EIN GEGENARGUMETN ZU LINUX, und der Grund warum es immer nur eine Nische
für bestimmte Leute bleiben wird, die gerne „herumfrickeln“ und das toll finden, was für andere reine Zeitverschwendung ist.
Windows XP ist ein Fels in der Brandung. Seit 10 Jahren immer gleich, immer aus einem Guß. Und es wird noch älter – lebt bis 2014.
Danach ist dashier soweit: reactos.org
Nie wieder Linux – Nie wieder. Ein Krebsgeschwür, das immer wilder wuchert. Und je wilder es wuchert, desto weniger setzt es sich durch.
Medien verarschen die Linux-Benutzer besonders gerne, indem sie alles „neue“ schön hypen, damit die Verwirrung immer größer wird. Gäähn….da lob ich mir mein Windows XP. Statt rumzufrickeln, geh ich raus in die Sonne !
Aber ist auch besser so. Die Linuxfrickler sollen ruhig im Keller sitzen und frickeln, da sind sie gut aufgehoben…
Comment by uuullan am 14. April 2010 um 23:06 Uhr
Geht es dir jetzt besser?
Immerhin… ich musste sehr schmunzeln.
Und jetzt geh mal raus in die Sonne… spielen.
Comment by Suzan am 14. April 2010 um 23:17 Uhr