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26. Dezember 2004

Endlich eine WLAN-Karte mit Prism Chipsatz

Kategorie: — Suzan @ 18:51 Uhr

Meine PCI WLAN-Odyssee ist beendet. Mit Happy End. Ich habe endlich eine WLAN-Karte mit Prism Chipsatz, der von Linux native unterstüzt wird! Ebay sei dank…

Ich habe ja schon in den letzten Berichten etwas über meine WLAN-Erfahrungen berichtet. Bei Linux ist das wichtigste Kriterium beim Kauf einer WLAN-Karte nicht die Marke der Karte sondern die Art des Chipsatzes. Leider ist es meist sehr schwierig, bis unmöglich diesen Chipsatz herauszufinden. Selbst bei den technischen Beschreibungen der Karten findet man so gut wie nie die Angabe des Chipsatzes. Hinzu kommt, dass viele Hersteller auch einfach mal mitten in einer Modellreihe den Chipsatz wechseln. Es bleibt also nur die Mühsames Recherche im Internet. Mittlerweile weiß ich, dass im aktuellen Linux-Kernel nur zwei Chipsätze native unterstützt werden: Prism54 ,Atmel und der Intel Centrino Chipsatz bei Notebooks. Letzterer war für mich uninteressant, da ich ja eine PCI Karte für meinen Desktop-Rechner wollte.

Die erste WLAN-Karte, die ich gekauft hatte, war eine D-Link DWL-G520+. Von der dachte ich, sie hätte einen Atmel-Chipsatz. Aber ich war beim recherchieren nicht genau genug. D-Link hat Modellbezeichnungen die sich fast ähneln aber fatale Unterschiede im Chipsatz haben. Es gibt wohl eine Karte namens G520 (ohne Plus) die einen Atmel-Chipsatz hat. Meine DWL-G520+ hat aber einen anderen. Und zwar den (aus Linuxsicht) fürchterlichsten Chipsatz überhaupt, einen ACX111 von Texas Instruments. Unter Windows gibt es mit der Karte keine Probleme, da es hier ja Treiber gibt. Bei Linux ist das aber nicht so einfach. Es gibt ein Projekt, die Treiber für ACX-Chipsätze entwickeln und dazu auch eine ausführliche Anleitung. Aber das hat bei mir alles nicht so richtig funktioniert. Nachdem die Karte dann nach stundenlangem probieren Kontakt zu meinem Router hatte, funktionierte aber die WEP-Verschlüsselung nicht. Und so siehts aus, bei ACX111-Chipsätzen geht das einfach nicht. Noch nicht vielleicht, aber im Moment keine Chance. Deshalb war das Ganze für mich gegessen. Auch wenn WEP nicht das sicherste vom sichersten ist, aber ganz ohne… ? Nein, danke.
Ich habe es übrigens auch mit dem Treiber von Linuxant versucht. Diese Treiber kosten etwas, man kann sie aber kostenlos testen. Die Karte lies sich damit relativ einfach in Betrieb nehmen (mit den Windows-Treibern) jedoch auch hier kein WEP. Geht bei ACX111 einfach nicht.

Ich habe mir also weiter umgesehen. Und da fand ich doch eine (nicht billige) Karte bei einem HP-Shop. Eine HP WLAN 802.11b card WL220. Bei den Systemvoraussetzungen steht dabei „Linux“. Genial dachte ich mir, eine Karte mit Linuxtreiber bzw. native unterstüztem Chipsatz. Karte also gekauft. Nun baute ich sie ein und was sagte mir der Gerätemanager? ACX100 Chipsatz! AAARRGGHHH! Natürlich auch keine Treiber auf der CD dabei. Nur Windowstreiber. Nunja, ich musste meinen Rechner mal neu installieren und siehe da, die Karte wurde bei der Installation erkannt, WEP-Key und ESSID wurden abgefragt… und sie funktionierte. Ohne irgendeine Treiberinstallation. Scheint so zu sein, das für ACX100-Karten wohl ein experimenteller Treiber vorhanden ist. Die Karte funktionierte gut, wenn sie lief. Jedoch war es oft so, dass ich beim hochfahren keine Verbindung mit meinem Router herstellen konnte. Nach einem oder mehrern Neustarts ging es dann aber immer. Trotzdem sehr nervig. Ich will, dass es IMMER geht. In meiner „dmesg“ Datei (/var/log/dmesg) stand dann auch immer so eine Meldung die etwa so lautete: „Es sieht aus, als hättest du dich überreden lassen eine Karte mit ACX-Chipsatz zu kaufen. Der Treiber hierführ ist aber nur experimentell. Wir empfehlen eine Karte mit Prism-Chipsatz.“ Toll. Bei dem Shop, wo ich die Karte gekauft hatte, hab ich mal angefragt, wieso das so ist, wenn doch steht, sie funktioniert unter Linux. Die haben mich dann auf die HP-Homepage verwiesen und eine Telefonnummer, die man kostenlos anrufen kann, um sich Infos über ihre Produkte zu holen, BEVOR man diese kauft. Hätte ich wohl mal anrufen sollen. Auf der HP-Homepage gibt natürlich nichts was mit Linuxtreibern für diese Karte zu tun hätte.
Also war ich auch nur teilweise glücklich. Die Karte funktionierte zu 70%. Die anderen 30% nervten aber tierisch. Neustart, geht nicht, nochmal geht vielleicht…doooof.

Also hab ich mich nochmal aufgemacht, und im Internet nach einer PCI-Karte gesucht, die einen Prism-Chipsatz hat und hier in Deutschland erhältlich ist. Gar nicht so einfach. Ich bin dann auf diese gestoßen, eine Netgear MA311. Diese Karte soll angeblich einen Prism-Chipsatz haben. Sie hatte auf jedenfall mal einen. Ob sie das immer noch hat, weiß kein Mensch. Auch ist nichtmehr möglich die Karte neu zu erwerben. Wird anscheinend nicht mehr hergestellt. Oder kein Geschäft hat sie, ich hatte auf jedenfall kein Glück. Also hab ich ebay bemüht. Und siehe da, da werden Karten angeboten. So hab ich es also nochmal gewagt. Ohne zu wissen, ob die Karte tatsächlich noch einen Prism-Chipsatz hat, hab ich mal geboten und sie dann schließlich für ungefähr 30 Euro dann auch gekauft. Guter Preis. Und ich hatte auch Glück mit meinem Verkäufer. Sofort nach Geldeingang wurde sie an mich verschickt. Wunderbar verpackt (könnten sich ein sogar ein paar Computerhändler ein Beispiel dran nehmen), im Original-Karton mit Windows-Treiber CD-ROM und Beschreibung. Die Karte wurde am 15.10.2003 gekauft, hat also sogar noch etwas Garantie. Hab erstmal das „linux-wlan-ng“ Paket installiert. Dann die Karte eingebaut. Sofort nach dem Hochfahren hatte ich noch kein Netz. Aber erstmal sehen, als was die Karte erkannt wurde. Im Gerätemanager nachgesehen – und was sah ich da: Prism 2.5 Chipsatz! Juhuuuuu! Die Karte wurde als eth0 erkannt. Also nicht wlan0, wie die andere. So habe ich mir die Datei „/etc/modules.conf“ angesehen. Hier mußte ich diese noch anpassen. Diesen Teil habe ich angepasst:

# Uncomment the line corresponding to the type of prism2 device you have.
alias eth0 prism2_pci
#alias wlan0 prism2_usb
#alias wlan0 prism2_cs
#alias wlan0 prism2_plx

Also hier das Kommentarzeichen vor der pci-Zeile entfernt und wlan0 durch eth0 ersetzt. Und siehe da – einen Neustart später funktionierte alles! Die Karte wird erkannt und funktioniert. Und sie funktioniert IMMER! Juhuuuu!!!

Also meine Empfehlung, wenn man eine PCI-WLAN-Karte für Linux sucht: die Netgear MA311. Einfach mal bei ebay suchen, da werden die noch häufig angeboten. Leider kann ich nicht versprechen, dass die Karte immer den Prism-Chipsatz hatte. Ich hatte entweder Glück oder der Chipsatz hat sich einfach nicht geändert.

Eine lange Reise mit glücklichem Ende. Prism sei dank.

17 Kommentare

  1. Die MA311 ist aber 11Mbit oder?

    Comment by Joern am 26. Dezember 2004 um 20:21 Uhr

  2. Yep, die ist 11Mbit. 54Mbit die funktionieren, hab ich bisher noch nicht gefunden. Aber wenn du die Karte nur brauchst, um in Internt zu gehen, ist es ja egal. Für interne Netzwerke wären 54Mbit schöner, das stimmt. Aber mir genügt es so vollkommen.

    Comment by Suzan am 26. Dezember 2004 um 20:54 Uhr

  3. Ich hab zuhause auch nur 11Mbit, reicht vollkommen. Bis vor kurzem hatte ich mit hostap unter Linux meinen eigenen Access-Point für das Notebook meiner Frau und hostap läuft auch nur mit Prism-Karten. Nun hab ich aber nen kleinen Access-Point günstig geschossen und eine 11Mbit PCI-Karte mit externer Antenne übrig. Hättest mal was gebloggt 😉

    Comment by Joern am 26. Dezember 2004 um 21:48 Uhr

  4. Ha, das kenne ich auch. Meine Odyssee durch die Karten ist noch nicht zuende, habe bei Ebay eine MSI PC54G2 erworben, die Verkäufer hatten Verweise auf Ubuntu-How-Tos für den rt2500-Chipsatz… nach drei Tagen habe ich nunmehr aufgegeben! Neue Karte muss her, aber ich will eine mit WPA-Verschlüsselung, da kommt die Netgear MA311 wohl nicht in Frage…

    Comment by Jens Windows XP Mozilla Firefox 1.0.4 am 11. Juli 2005 um 22:11 Uhr

  5. So, jetzt habe ich auch eine MA311. Auf Anhieb läuft sie allerdings noch nicht..

    Comment by javra Windows 2000 Mozilla Firefox 1.0.4 am 4. August 2005 um 15:42 Uhr

  6. at Jens:
    Doch, der prism-chipsatz unterstützt WPA !

    Comment by Walter Debian GNU/Linux Mozilla Firefox 1.0.7 am 7. November 2005 um 22:30 Uhr

  7. Die Geschichte liest sich wie meine eigene. Ich hatte eine Netgear WG311v2 mit dem verhassten acx111 Chipsatz. Auf kleinere Erfolge (AP wurde gefunden, WEP funktionierte) folgten dann nur noch Probleme, deswegen habe ich mir das Startposting mal zu Herzen genommen und mir bei Ebay eine MA311 bestellt. Die Zukunft möge mir glücklich gesegnet sein 😉

    Comment by fish Windows 2000 Opera 7.54 am 25. November 2005 um 16:09 Uhr

  8. Dank dieses Postings funktioniert endlich mein Internetzugang unter LINUX. Hatte immer versucht eine Verbindung mit dem AVM FRITZ!WLan USB-Stick zu bekommen. Keine Möglichkeit das teil zu benutzen. Hier habe ich dann von der DWL-G520 (ohne Plus) gelesen und hab sie mir besorgt. Das Teil war in 2 min installiert und läuft hervorragent. :-))
    Ich verwende SuSE-LINUX 10.0, was mich etwas gestört hat ist das die Knowledge-Base von SuSE so wenig hilfreich ist. Keine Angaben oder Hinweise dass nur ein bestimmter Chipsatz funktioniert und vom Support kam so gut wie nichts.
    Zum Glück findet man doch mal WebSeiten wie diese. :-))

    Comment by Horst SuSE Linux Mozilla Firefox 1.0.7 am 26. Februar 2006 um 12:28 Uhr

  9. Schön! Freut mich immer wieder, wenn anderen durch ein Posting von mir auch ein bisschen geholfen wird.

    Und das mit den Chipsätzen ist wirklich tricky.

    Comment by Suzan Linux Mozilla Firefox 1.5.0.1 am 26. Februar 2006 um 17:45 Uhr

  10. linux-wlan.orghttp://www.linux-wlan.org/docs/wlan_adapters.html.gz

    da stehen viele karten die mit linux funzen

    Comment by christoph Windows Server 2003 Internet Explorer 6.0 am 5. April 2006 um 10:41 Uhr

  11. Hi

    toll das es Leute gibt die wlan am laufen haben unter Linux. Meine Odysee dauert noch an. Irgendwie hab ich das Gefühl ich drehe mich im Kreis.Frage hier, bekomme Antworten, probiere, ärgern, klappt nicht . Irgendwo ist immer etwas was nicht klappt, oder nicht so klappt wie es einem gesagt wird.
    Langsam werde ich zum W XP Fan. EInschalten und klappt. Treiber : Kein Problem. Schlüssel eintragen, fertig.
    Traurig das SUSU10 es immer noch nicht so weit gebracht hat. AUch wenn das Problem bei den fehlenden Treibern der Hersteller liegt :( :( :(
    Grüssle
    Paul Michael

    Comment by Paule Windows XP Internet Explorer 6.0 am 22. Mai 2006 um 15:17 Uhr

  12. WLan unter Linux? Eigentlich kein Problem, wird von Version zu Version besser, habe eine WG311 (vielleicht zum Glück?) automatisch unter Knoppix und SuSe 10 ans Laufen gebracht. Meine DWL 650+ hat sich auf meinem Notbook auch nicht gewehrt.
    ???Hab ich nur Glück gehabt??? Bei den ganzen älteren Distributionen war der ganze Wireless-Kram eine elendige Fuckelei, bei der ich eigentlich immer nach 1-2 Tagen die Schnauze gestrichen voll hatte. Langsam wird das Treiberangebot aber immer besser. Da ich kein Linuxfan bin, aber es trotz alledem zum Arbeiten brauche, wird sofort jede neue Distribution von suse, knoppix und ubuntu mit meiner jeweiligen Hardware auf automatisches Finden getestet. Der Daumen geht immer öfter nach oben,
    Was ich jetzt noch suche: Nette Windows!!!-Treiber, die mir die ganzen kleinen Schweinereien ermöglichen, die unter Linux möglich sind. Für die WG311 hats schon geklappt…

    Comment by Alf Windows XP Internet Explorer 6.0 am 5. Juni 2006 um 02:43 Uhr

  13. linux-wlan.orgHi,

    suche einen WLAN-USB-Stick mit WPA2-Unterstützung (AES) für den Betrieb unter SUSE10.0. Unter „http://www.linux-wlan.org/docs/wlan_adapters.html.gz“ sind wohl nur ältere Karten aufgelistet, von WPA2 ist auch keine Rede!?

    Kann mir jemand helfen?

    Comment by Alex SuSE Linux Mozilla Firefox 1.0.8 am 10. Juni 2006 um 00:21 Uhr

  14. Also wie ist es jetzt mit der guten Netgear MA311? Unterstützt sie nun WPA oder nicht? Hat da jemand Erfahrungen?
    Walter schreibt „ja“. Hängt es vom Chip oder vom eingesetzten Treiber ab, ob WPA funktioniert?
    Ich habe gelesen, dass man die Netgear MA311 mit dem Kernelmodul hostap oder orinoco betreiben kann, wobei orinoco auf das Kernelmodul hermes angewiesen ist.
    Wozu ist eigentlich das Kernelmodul prism2-pci gut? Habe ich gerade zufällig bei meiner Suse 10.0 entdeckt.

    Comment by Ede Linux Mozilla 1.7.13 am 13. November 2006 um 00:05 Uhr

  15. PCI-Karte hin USB-Stick her, wenn man Glück hat findet man eine Karte mit der richtigen Seriennummer (Chipsatz) oder man erwischt eine Seriennr. wo halt ein nicht untersützter Chipssatz drauf ist. Auch bei den Distris siehts kaum Besser aus. Was heute funktioniert geht morgen nach einem Update (spez. Kernelupdate) nicht mehr, weil Treiber aus dem Kernel geflogen sind, wegen fragwürdiger Lizenzen. Ich benutze seit 1993 Linux damals noch DLD dann über 10 Jahre SuSE jetzt doch Fedora. Also ich kann nur sagen einfach einen kleinen Access Point nehmen (z.B Edimax EW 7206-Apg) der den WDS Bridge Modus unterstütz. Ist für ein PC etwas teuer, aber da ja die normale eth0 benutzt wird gibts kein compilern von Treibern oder Ärger mit Kernelupdates. Will man nun vielleicht noch einen zweiten PC anschließen entfällt die ganze Arbeit die man sich beim ersten Pc gemacht hat.Man kaufe ein Ethernetkabel einen kleine Hub und schon ist auch der zeite PC angeschlossen. Überings der Edimax macht WPA/WPA2 WEP 64/128 Bit. >>> also wieder kein Ärger mit irgendwelchen Treibern.

    Comment by Michel Linux Opera 9.02 am 23. November 2006 um 11:43 Uhr

  16. @ Eintrag 13

    Kann den (verhassten) Fritz! Wlan USB Stick eigentlich nur empfehlen.
    Es gibt zwar sogar offiziell Linux Treiber von AVM, jedoch sind diese besch***** und bieten sowiso nur WEP unterstützung.
    Mit Hilfe von Ndiswrapper und dem Network-Manager war es jedoch kein allzu großes Problem den Stick (unter Ubuntu) zum Laufen zu bringen – funktioniert nun bestens :-)

    Gruß
    Manuel

    Comment by Manuel Ubuntu Linux Mozilla Firefox 2.0.0.1 am 8. Januar 2007 um 05:54 Uhr

  17. Hallo allerseits,

    hat jemand vll. nen Tip für mich über? Ich suche nen gescheiten Wlan PCI Adapter im Low Profile Format.
    Nachdem der Broadcom Chipsatz 4318 meiner ASUS Wlan Karte auch unter Feisty nicht out of the box funktioniert
    habe ich so langsam aber sicher die Nase voll, ihr versteht!? 😉

    Comment by Marcel Windows XP Mozilla Firefox 2.0.0.3 am 1. April 2007 um 17:39 Uhr

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