hauptseite

26. September 2005

Breezy Preview – Meine Eindrücke

Kategorie: — Suzan @ 20:00 Uhr

Seit knapp zwei Wochen nutze ich nun das Breezy-Preview. Zeit mal etwas darüber zu schreiben. Hier also mein mehr oder weniger ausführlicher Bericht!

Die Installation ging gewohnt problemlos. Am Installer hat sich bis jetzt nichts verändert. Der grafische Installer kommt wohl erst in der nächsten Ubuntu-Version. Aber auch so kommt man sehr gut zurecht. Nur das mit dem partitionieren ist immer noch so ne Sache. Da sollte man schon wissen was man tut, könnte also noch etwas besser erklärt werden. Installation lief zügig. Ach ja, eines fällt mir noch ein, was ich toll fände. Ich hab ja ne WLAN-Karte mit nem Prism-Chip, die Out-Of-The-Box erkannt wird, was hervorragend ist. Außerdem hab ich ne normale Netzwerkkarte im Rechner. Beim installieren erkennt er also beide und fragt mich, was die primäre Netzwerkkarte sein soll. Ich gebe dann die WLAN-Karte an. Nun soll ich das Passwort eingeben. Und nun kommt der Haken: er gibt keine Auswahl an Netzen, die er gefunden hat, sondern nimmt einfach das Netz mit dem stärkstem Empfang. Leider ist das nicht mein Netz, sondern das vom Nachbarn. Und deswegen ist mein Kennwort natürlich immer falsch und ich muss die Karte dann nach der Installation einrichten. Ist nicht schlimm, aber schön wäre ja schon, wenn er auch mal nach dem ESSID fragen würde und man sich gleich ins richtige Netz einloggen könnte. Weil der Vorteil ein funktionierenden Internetverbindung gleich beim installieren ist schon, dass man direkt die Updates mit runterladen kann und auch die fehlenden Sprachpakete.

Sprachpakete, genau. Bei der Installation hab ich zwar „Deutsch“ angegeben, mein System war aber nach der Erstinstallation schon noch ein ziemliches deutsch-englisch Mischmasch. Nach der Installation der fehlenden Sprachpakete war das aber fast behoben. Hier auf dem Bild sieht man noch die englischen Begriffe „Add applications“ und „Language Selector“. Letzteres ist aber mittlerweile auf deutsch. Ich denke mit der Final wird es komplett eingedeutscht sein.
Systemwerkzeuge
Allgemein wurde meine Hardware genauso gut erkannt wie bei Hoary: TV-Karte, WLAN-Karte, Cardreader, Drucker, Scanner… alles automatisch erkannt. Anfangs gab meine Webcam noch kein Bild von sich, obwohl die erkannt wurde und auch das Lämpchen blinkte. Ein paar Updates später ging auch das wieder wie von Zauberhand. Das ist ja auch das spannende an Entwicklungsversionen. Nach jedem Update die Neugier – wurden Fehler behoben und sind welche dazugekommen?

Ubuntu 5.10 kommt mit dem aktuellen Gnome 2.12 und Kernel 2.6.12.

Jetzt mal die Neuerungen, die mir so aufgefallen sind. Teilweise dem neuen Ubuntu, teilweise dem aktuellen Gnome 2.12 zuzuschreiben:

Update Notifier

Das erste, was ins Auge sticht ist die grafische Benachrichtigung des Update-Notifiers.
Update Notifier
In Foren hab ich schon wieder gelesen, dass sich da welche aufgeregt haben, dass das ja so ist wie bei Windows und nervt.. jammer, jammer. Aber so isses halt, Open Source-User sind echte Zicken. Ich finde es für Neueinsteiger hilfreich. Und wenn man es nicht haben will kann man es wirklich einfachst abstellen. (Rechtsklick auf das Update-Symbol, Haken wegmachen bei „Notifications“).
Updates gehen über den Update-Notifier und Synaptic gewohnt einfach. APT ist schon ein tolles System. Wenn ich denke, was ich früher mal für Schwierigkeiten mit dem doofen YaST hatte. Und da dachte ich, RPMs wären schon ein tolles Einfaches System. Ich muss ja zugeben, dass ich „von Hand“ nur noch im Notfall kompiliere. Ãœber Synaptic geht das viiiieeel einfacher. Ich mag das ja, so grafisch-einfach.

Add Applications

Und wem Synaptic noch zu unübersichtlich ist, kann im Gnome-Menü einfach mal den untersten Punkt „Add Applications“ (auch hier noch englisch) anklicken. Viel übersichtlicher gehts kaum. (Auch zu finden unter System > Sytemverwaltung > Add Applications)
Add Applications
Auch hier noch vieeel englisch bei den Beschreibungen, wie man sieht. Aber ansonsten, ein super einfacher Weg, Software zu finden und zu installieren.

Dienste

Auch neu: System > Systemverwaltung > Dienste
Dienste
Hier kann man auswählen, welche Dienste beim Systemstart automatisch gestartet werden sollen.

Bootmanager

Auch die Booteinstellungen können nur per GUI verändert werden. Das was man auch in der Datei /boot/grub/menu.lst machen kann geht nun auch grafisch:
Bootmanager

Menü Editor

Und endlich gibt es in Gnome wieder einen Menüeditor! Juhuuu! Gibt nicht viel dazu zu sagen. Einfach, selbsterklärend, funktional.
Menue Editor

Nautilus

Der standardmäßige Gnome-Filemanager ist natürlich nicht neu. Aber einiges an ihm ist neu. Standardmäßig ist jetzt die Option „immer im Browserfenster öffnen“ aktiviert. Finde ich sehr gut.

Die Listenansicht ist wirklich schön geworden. Wie beim Mac:
Listenansicht Nautilus

Neu ist auch, dass man Dateien direkt über Nautilus an das E-Mail-Programm senden kann. Toll dabei, dass man mehrere Dateien oder Ordner auch gleich packen kann. Einfacher kann man Dateien ja kaum per Mail versenden.
Dateien an Mailprogramm senden

Ich glaub, das wars zum größten Teil. Neu ist noch das Programm „Serpentine“, ein Audio-CD-Creator. Den habe ich aber noch nicht ausprobiert. Anscheinend nur um Audio-CDs zu kopieren, nicht um auch MP3s oder WAVs als Audio-CD zu brennen. In Evolution sind wohl auch noch einige Sachen verbessert worden. Aber da habe ich keinen Vergleich, weil ich bisher Thunderbird als Mailclient unter Linux verwendet habe. Jetzt gebe ich mal wieder Evolution eine Chance. Bisher schlägt sich das Programm recht ordentlich.

Kann sein, dass ich vieles vergessen habe. Oder es ist mir einfach nicht so wichtig. Ergänzungen könnt ihr aber gerne in den Kommentaren abgeben.

FAZIT:
Ubuntu wird immer besser und runder. Ein hervorragendes Desktop-Linux. Für mich auf jedenfall immer noch das ideale Linux. Aber bei der Fülle von Distris sollte auch ihr EUER Linux finden können.

11 Kommentare

  1. Schoener Testbericht, klingt alles sehr gut. Bin schon gespannt auf die neue Version, und darf mir wohl jetzt ueberlegen, wie ich meinen Freund davon ueberzeuge, das ich bald nochmal seinen Rechner brauche um ihm ein neues System zu installieren (schliesslich funktioniert das installierte System doch prima 😉
    Allerdings hast Du auch einen kleinen Fehler gemacht, die Booteinstellungen haben nix mit der Datei /etc/fstab zu tun, dort stehen die Mountpoints drin. Was du meinst ist die Datei /boot/grub/menu.lst (iirc).

    Comment by goj Linux Mozilla Firefox 1.0.4 am 26. September 2005 um 21:36 Uhr

  2. Stimmt, ich meinte natürlich die menu.lst! Danke für den Hinweis, werde ich ändern!!!

    Comment by Suzan Ubuntu Linux Mozilla Firefox 1.0.7 am 26. September 2005 um 22:09 Uhr

  3. Hi,

    netter Bericht! allerdings denke ich das es diese „Dateien direkt über Nautilus an das E-Mail-Programm senden“ funktion schon in 5.04 gibt. Afaik habe ich die funktion nicht selbst nachinstalliert.

    Gruß DavidO

    Comment by DavidO Ubuntu Linux Mozilla Firefox 1.0.7 am 28. September 2005 um 17:03 Uhr

  4. Danke, schöner Bericht.

    Comment by Erdal Ronahi Windows 2000 Mozilla Firefox 1.0.7 am 5. Oktober 2005 um 11:43 Uhr

  5. @David0: Hast Recht – „Senden an“ ist schon länger drin und daher nicht neu.

    Comment by Thorsten Ubuntu Linux Mozilla Firefox 1.0.7 am 5. Oktober 2005 um 18:56 Uhr

  6. Es „juckt“ mich ja auch in den Fingern die Sourcelist zu ändern und den Befehl zum Dist-Upgrade zu geben. Aber ich glaube, ich übe mich in Selbstbeherrschung und warte noch bis zur offiziellen Freigabe. :-)

    Comment by Wolf Linux Mozilla Firefox 1.4.1 am 8. Oktober 2005 um 10:34 Uhr

  7. Hi Suzan,

    schöner Bericht über Breezy. Was mir aber besonders gut gefällt, ist deine Homepage, soetwas in der Art suche ich schon länger. Selber gemacht oder Vorlage?

    Gruss

    Comment by paul Windows XP Opera 8.01 am 9. November 2005 um 09:59 Uhr

  8. Hallo Suzan,

    Breezy ist absolut klasse, aber den Bootmanager habe ich bisher noch nicht gefunden.
    Ist der in der final vielleicht doch noch rausgeflogen?

    Comment by Rakritze Ubuntu Linux Mozilla Firefox 1.0.7 am 12. November 2005 um 23:10 Uhr

  9. Also ich finde fedoraC0re5 besser was spracheunterstützung etc. angeht – allerdings fehlt der MP3 support

    Comment by u3fan Windows 2000 Mozilla Firefox 1.5.0.1 am 30. März 2006 um 16:01 Uhr

  10. Hallo,
    Wo kann ich den grafischen Bootmanager in Kubuntu 5.10 finden?
    Ich ersuche um eure Hilfe.
    Danke

    Comment by Petra-Isdabella Windows 2000 Internet Explorer 6.0 am 18. April 2006 um 15:13 Uhr

  11. Also der Bootmanager ist tatsächlich im finalen Release von Breezy rausgeflogen. Schade eigentlich. Und bis jetzt ist er auch nicht wieder bei Dapper drin.

    @Petra-Isabella: dann wird der Bootmanager wohl auch nicht in Kubuntu zu finden sein. Aber alle Änderungen lassen sich natürlich auch in der Datei /boot/grub/menu.lst händisch machen.

    Comment by Suzan Linux Mozilla Firefox 1.5.0.2 am 18. April 2006 um 19:26 Uhr

RSS-Feed für Kommentare zu diesem Artikel.

Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.

 
powered by WordPress