Drohungen in Foren oder IRC-Channels
„Wenn das so ist, nehm ich wieder Windows“. Oder „Ihr habt mir nicht innerhalb von 30 Minuten geantwortet? Ist ja ein Scheißforum, dann nehm ich halt doch wieder IE“. „Wie, meine WLAN-Karte xyz geht unter abc-Linux nicht? Dann geh ich wieder zu yz-Linux oder gar zu Windows!“ Nur drei rein erfundene Beispiele, die ich aber immer wieder in der Art lese. Sei es in Foren alternativer Browser oder Betriebssysteme oder in deren IRC-Channels.
HALLO! Gehts bei euch eigentlich noch?? Statt es irgendwie anzuerkennen, dass in diesen Foren oder Channels Privatpersonen völlig unentgeldlich und in ihrer Freizeit Hilfestellung geben kommt ihr mit solchen Arten von „Drohungen“? Das kann echt nicht wahr sein und bringt mich zur Weißglut. Die Funktion „Suche“ und „Wiki“ sind bei solchen Schlaubergern auch meist gänzlich unbekannt. (Gut, sie anerkennen auch nichtmal, dass Foren meist von Privatpersonen mit deren eigenem Geld betrieben und gepflegt werden.)
Bitte an diese User: geht einfach wieder zurück zu eurem alten OS oder Browser oder Programm. Wir haben nichts dagegen. Geht einfach und werdet glücklich, OK?
Du erhälst hiermit meine 100%ige Zustimmung. Ich bin selber erst seit einem Jahr mit Linux, genauer gesagt mit Ubuntu-Linux, zugange. Gebe es nicht die Mädels und Jungs von UbuntuUsers.de wäre ich wahrscheinlich schon längst wieder zurückgekehrt zu Windows. Wenn ich aber einen solchen gravierenden Wechsel anstrebe, dann muss ich auch im Vorfeld wissen, worauf ich mich einlassen. Wenn ich dazu nicht bereit bin, dann lasse ich es einfach. Es würde mir aber im Traum nicht einfallen, anderen Leute die Schuld daran zu geben, oder auf irgendwas zu schimpfen. Ganz im Gegenteil. Ich setze mich auf den Hosenboden, bemühe Google oder die bereits angesprochenen Wikis und frage evtl. höflich an, ob mir jemand helfen kann.
Comment by Matthias am 9. November 2005 um 02:20 Uhr
Mir geht Linux allgemein distributionsunabhängig teilweise gehörig auf die Nerven. Das ist mir Windows auch, speziell zu Win95 / Win 3.1er Zeiten. Geben wir Linux Distributionen noch ein bischen Zeit, dann hat sich das aus meiner Sicht letzte Problem für Linux auch erledigt (was eigentlich nichts mit Linux zu tun hat): Hersteller werden Linux-Treiber für ihre Produkte mitbringen. Denke, dass schon heute gewisse Wlan Karten mit PRISM / Intersil Chip besser weggehen oder mehr bezahlt wird, als für andere Chipsätze, die nicht Linuxkompatibel sind. Letzten Endes geht es dabei ja um Kaufkraft und wirtschaftliche Interessen.
Comment by Sinepp am 9. November 2005 um 10:04 Uhr
ops pointe vergessen: Trotzdem drohe ich nicht mit Deinstallation, was total lächerlich ist, sondern kauf mir eine Linux kompatible Hardware. (oder wurschtel solange rum bis es geht)
Comment by Sinepp am 9. November 2005 um 15:12 Uhr
Ich hatte vor Jahren schon neben einem sehr knappen Windows Debian als eigendliches OS laufen unter dem ich alles mache. Windows verwende ich nur noch als Plattform für Spiele oder um mal kurz, wenn denn gerade unter Win zum spielen gebootet wurde, zu surfen. Vor ca. 3 Monaten habe ich dann zu Ubuntu gewechselt, da mir die Debian-software doch meist zu veraltet war. Ich habe inzwischen bei drei meiner Bekannten auch Ubuntu installiert und alle sind restlos zufrieden.
Die Probleme, die ich manchmal bei anderen mitbekomme, liegen zu 90% an ihrer Hardware, die sie für einen „Super-Preis“ irgendwo gekauft haben. Da man sich ja wöchentlich TV-Karten oder ähnliches zulegt ist es ja klar, dass man hier auf 5,-EUR achten muss und dann doch lieber das noname-Modell nimmt, als eine Hardware, die von Linux unterstützt wird (obwohl das etlich noname-Produkte auch werden). Man will Linux verwenden, kennt die wenigen Probleme mit der Hardware und kauft sich dann trotzdem das, was Probleme bereiten kann.
Es ist schon eine seltsame Logik die einige haben: Sie geben zwar in der Regel direkt kein Geld für ihr Windows aus, da es ja fast immer vorinstalliert ist, aber sind immer bereit für ein update zu zahlen. Warten wir einfach ab bis Vista vor der Tür steht und der mal wieder ca.100,-EUR für ein update fällig sind. Dann werden die Stimmen wieder leiser und sich nach alternativen umgeschauen. Und dann werden auch einige fluchen, dass sie die 100,- EUR nicht in die Hardware gesteckt haben um unabhängig zu bleiben.
Und so zu tun, als ob es bei Windows keine Probleme mit der Hardware gibt ist auch etwas gelogen. Ausserdm kommmen die meisten Hersteller auch nicht mehr umher Linux-Treiber anzufertigen, da Windows ja selbst bei der Stammkundschaft (Behörden, Firmen, …) nicht immer mehr die erste Wahl ist. Und den Markt will sich keiner entgehen lassen.
Ich alte das für einfaches „geiz-ist-geil-Geschrei“, wenn eben dann doch nciht alles auf der 200,-EUR Kiste mit allem drum-und-dran vom Supermarkt funktioniert. Wäre schön, aber ist wohl kaum machbar… Ausserdem gibt es immer welche, die selbst eine CD verkehrt herum ins Laufwerk legen und sagen das ist alles Mist, weil es nicht geht!
Comment by Antilight am 9. November 2005 um 16:23 Uhr
Da sprichst du 2 Probleme an:
– keine Ahnung von Computern, aber es soll alles funktionieren (tuts zugegebenermaßen unter windows eher –> hardware)
– Geiz-ist-Geil Mentalität bei Computerkäufen. Nicht nur, dass da keine „Linuxinkompatible“ Standardhardware verbaut wird, nein teilweise sogar Chipsätze extra für A**i.
Ansonsten würde ich nicht sagen, dass Linuxkompatible Hardware prinzipiell teurer ist, sie ist einfach anders. Ein „Linux Supported“ Label für Linuxfreundliche Chipsätze wäre auf der Verpackung nicht schlecht. So wie heute überall „100% WinXP Kompatibel“ draufsteht…
Comment by Sinepp am 9. November 2005 um 16:55 Uhr
Dieses Label wäre tatsächlich schön. Vor allem verstehe ich nicht, warum es sie nicht gibt. Der Industrie müsste doch auch daran gelegen sein, immerhin könnten sie dadurch neue Märkte erschließen.
Comment by Matthias am 9. November 2005 um 19:10 Uhr
Immerhin auf Verpackungen von USB-Sticks sieht man den Tux schon sehr oft!
Aber besonders bei WLAN-Karten, TV-Karten und sowas, wo es auf den Chip ankommt, wäre ein Kennzeichnung mehr als wünschenswert! Bei WLAN-Karten findet man ja oft nichtmal auf den Herstellerseiten einen Hinweis, welcher Chip verbaut wurde. Ganz zu schweigen davon, dass einfach irgendann andere Chips eingebaut werden, oft sogar ohne den Namen der Karte zu ändern!
Bin gespannt, ob das die Hersteller lernen. Könnte mir schon vorstellen, dass sich in den nächsten 2-3 Jahren etwas bewegt, auf dem Markt.
Comment by Suzan am 9. November 2005 um 19:33 Uhr
Der Unternehmer, der das hier liest, müsste eigentlich große Augen bekommen und Linuxkompatible Hardware herstellen. Da kann und wird der Linuxer sicherlich 5-10% mehr ausgeben, wenn er sich dafür nicht mit Krimskrams wie Treiber kompilieren, Kernelsourcen etc pepe rumschlagen muss. Ich geb Suzan recht, dass sich da etwas tun wird. Auch wenn Novell sich dabei nicht sonderlich…geschickt anstellt, aber deren Involvierung in den Linux Desktop Bereich ist auch ein Signal für alle Involvierten.
Comment by Sinepp am 10. November 2005 um 08:03 Uhr
Erstmal sei festgestellt die Hersteller müssen nichts ändern.Sie müssen die Spezifikation ihrer geplanten Produkte nur sofort der Linux Community bekanntgeben vor dem Release.Und weiterhin die Informationen offen legen welche Steuerungsparameter ihre Treiber verwenden.Oder eben Treiber schreiben.An der Produktion was ändern für einen Markt von 2% ?Daran glaub ich nicht.
Nun was das Thema an sich angeht im Prinzip fallen alle solche Äusserungen unter Art 5GG warum also aufregen.Und letztlich kann ich noch jeden verstehen der im Irrtum Linux sei für den Laien so einfach wie Windows wütend wird verstehen.Ich beschäftige mich seit 2 Jahren mit Linux(Suse, Mandrake,Aurox,Fedora Core,Ubuntu) aber ein 100 % alltags festes Arbeitssystem habe ich nicht.Für meine privaten Zwecke oh ja wie wunderbar ist manches, aber auch nur manches.Für den Beruf als Desktop reicht das noch lange nicht.
Und was denn Vista Preis angeht ist der noch gering wenn man rechnet was z.B die Suse oder Mandrake Boxen zwischen XP und Vista gekostet hätten.Und es gibt genug Leute die diese durchgehend gekauft haben.Da ist Vista ein super super Schnäppchen.Ganz abgesehen davon das man immer etwas bastel Zeit in Linux stecken muss mal ein paar Minuten und manchmal ein paar Tage, diese Zeit muss man auch haben wer eine 50 Stunden Woche hat weis was es heisst keine Zeit dafür zu haben.Und manchmal bleibt nur ein neukauf rechnet man das zum Beispiel mit einem DELL Rechner mit Viesta gegen, dann stehts ziemlich patt.Dann kommt man viel eher in Versuchung einen MAC zu kaufen kostet auch etwas 10 % mehr als ein PC mit Monitor & Boxen.Und MacOS ist ein wirklich 100% alltagtaugliches System.
Comment by joe am 11. November 2005 um 09:57 Uhr
Hängt vom Alltag ab würd ich sagen. Ich zocke bspw. ausschliesslich unter Windows. Das würde mir im MAC schwerfallen. Und Linux kann man in dem Zusammenhang auch vergessen, trotz all der Anstrengungen.
Was das Thema Geld angeht, stimme ich zu. Für dein Heimuser der tatsächlich die Boxen kauft, macht das alles keinen Unterschied. Wer sich das Zeug runterlädt fährt da natürlich günstiger. Dass man in beiden Fällen einem Welt-Monopol
vorbeugt ist zwar nur ein ideeller Vorteil, aber für manche mehr Wert als pures Gold.
Aber es stimmt, dass es die Hersteller vermutlich wenig an der Hardwareproduktion ändern würden. Nur wenn es egal wäre, ob ich PRISM2 oder irgendwas anderes verwende, dann würde ein Linuxfreundlicher Hersteller, der die 2% irgendwo doch animierend findet, etwas tun. Denn was sind 2% bei unserem Computermarkt? EIne GANZE MENGE HOLZ! Vor allem wenn man schaut, wie viele Firmen und Anbieter von Hardware es gibt, dürfte der Marktanteil bei vielen unterhalb der 2% liegen –> d.h. mit Linuxkompatibler Hardware könnten diese ihren Absatzmarkt erhöhen.
Comment by Sinepp am 11. November 2005 um 14:08 Uhr
Also was ein alltags taugliches System angeht: Ich denke Ubuntu hat es geschafft. Es kommt allerdings darauf an, was man als Alltag definiert! Also wie gesagt, ich habe bei mehreren schon Ubuntu istalliert, darunter Laptops, Systeme aus dem Supermarkt und auch immer wieder neu „aufgerüstete“ alte Kisten wie die meine. Alles was man braucht funktionierte ohne sofort Probleme (bis auf das Modem im Laptop, aber das lief dann auch nach kurzer Zeit).
Also eine Linux-Installation ist genauso einfach/schwierig wie eine Windows Installation. Die Zuverlassigkeit der Programme nach meiner Erfahrung viel grösser und an Software wird man reichlich ausgestattetund hat meist mehr als ein Programm für eine Aufgabe zur Auswahl, so dass man sich das aussuchen kann, was einem am besten liegt. Und das beste ist: Man muss keinen 3Ghz-Heizer haben um seine Büroaufgaben erledigen zu können. Ich kenne da andere Stimmen, die schon darüber nachdenken, was es denn kostet, wenn wieder eine neue Windows Version auf dem Markt erscheint und ob nicht die 2000er Version noch ein paar Jahre reicht. immerhin sind da ja nciht nur die Lizenzen für jeden Arbeitsplatz sondern in der Regel auch gleich neue Rechner gefragt. Die umschulung mal ganz aussen vor, weil mal wieder zig „neue“ Funktionen drin sind und mal wieder alles anders aussieht. Und die Stromrechnung ist auch mit einzukalkulieren. Den Zeitausfall halte ich dabei für nahezugleich, wenn nicht sogar größer (ein Linux Betrieb ist immer parallel neben Windows möglich). Mich würde einfach mal uÃnteressieren, was nicht so läuft und man täglich braucht?!
Und was die Hardware angeht:Alles offenlegen bevor ein produkt auf dem Markt ist wird erst dann geschehen, wenn Hardware auch Open Source wird. Ansonsten ist der Druck durch die Konkurenz einfach viel zu gross.
Naja und die Suse-Boxen gibt es ja so nicht mehr, zumindest kann man sich auch alles laden. Man verzichtet nur eben auf die Handbücher, die ja den größten Teil des Preises ausmachen.
Comment by Antilight am 12. November 2005 um 03:46 Uhr
Das ist astreine Linux-Trollerei. Sorry das ich das mal so deutlich ausdrücke.
Es wird nachgeplappert was einige Linuxer vor Jahren mal als guten O-Ton in Foren und Channels eingeführt haben.
Damals eventuell noch mit dem Hauch einer Berechtigung. Mitlerweile hat sich das in meinen Augen eher zu einer Art von Massen-Mobbing entwickelt. Erst wird dem (Otto-Normal-)User vorgegauckelt er könne mit Linux ebenso leicht umgehen wie mit seinem Windows, danach kommt dann die grosse Ernüchterung und die RTFM Kelle…
Für meinen Teil bin ich heilfroh auf diese Art von Hilfe nicht angewiesen zu sein.
Anmerkend noch etwas zu diesm „Böser User“ Schreckgespenst: Mit Sicherheit gibt es auch solche Zeitgenossen, ich hab sie zur genüge erlebt :-), aber (und jetzt kommts) wer ein Hilfsangebot unterbreitet(sei es auch privter Natur) wird und muss(!) auch mit dieser Art on Leuten leben müssen. Wer dabei einen Foren/Channel Kollaps erleidet sollte sich überlegen ob Supporten überhaupt das Richtige für ihn ist…
Noch ein Tip am Rande…es hat sich IMO bewährt User die einem selber nicht passen einfach zu ignorieren. Erspart dem „Supporter“ Nerven, dem interessierten User eine schlechte Erfahrung und dem Troll wird langweilig…letztere verlieren dadurch auch sehr schnell den Anreiz 😉
Nichts für ungut,
xray
Comment by xray am 12. November 2005 um 12:36 Uhr
Warum regen wir uns eigentlich über solche Leute auf?
Das was jetzt in den Foren oder IRC Channels abgeht, ist doch nur ein Abbild der Gesellschaft. Man braucht doch nur mal mit offenen Augen und Ohren durch die Städte und die Läden zu gehen. Da wird gedrängelt und gemeckert, dass es einem Angst und Bange werden kann. Wenn mal jemand 5 Minuten warten muß, dann geht gleich die Welt unter.
Ich habe es mir einfach angewöhnt, über solche Leute hinwegzulesen. Das Gleiche gilt für Leute die partout Einzelsupport wollen. Da kommen Mails und PNs von Leuten, die es noch nicht mal versucht haben im Forum eine Lösung für ihr Problem zu bekommen. Da wird sich angemeldet und zwei Minuten später ist eine PN bei mir im „Kasten“. Ich glaube, die wissen garnicht wie hoch ein Stundenverrechnungssatz beim Hilfesupport ist.
Comment by Wolf am 12. November 2005 um 13:08 Uhr
Schön, dass hier so gut diskutiert wird. Und das bei so einem kleinen Eintrag. Aber man sieht – irgendwie gehts nicht nur mir so.
Und leider muss ich mich doch immer wieder aufregen. Deppen regen mich eben auf, ob im RL oder im Netz. Leider bin ich nicht gelassen genug, um diese Leute zu ignorieren. Aber ich übe daran! 😉
Comment by Suzan am 12. November 2005 um 17:13 Uhr
in aller Kürze_ Danke schön, aus der Seele gesprochen!
Gruss, koebes
Comment by koebes am 18. November 2005 um 19:06 Uhr
*zustimm*
Und ich weiß, wovon du redest
Comment by Armin Ronacher am 22. Dezember 2005 um 19:51 Uhr
stimm ich zu
Comment by Marcel am 23. Dezember 2005 um 01:22 Uhr
Auch von mir: 100% ACK. Noch eine Bemerkung am Rande: Ich hab aehnlich wie einer meiner Vor-Poster schon oefters Ubuntu unters Volk gebracht und Einfuehrungen gegeben. Laeuft nach hardware-bedingten Anlaufschwierigkeiten vollkommen problemlos und ich muss keine Angst vor stressigen Anrufen haben, wie „Komm doch bitte nochmal vorbei, XY geht mal wieder nicht und ich weiss nicht wie ich 0815 machen muss“. Zu meinem Erstaunen wird sogar Low-End Hardware wie die All in One Drucker von HP unterstuetzt. (hplip und hpijfs)
Comment by dockane am 23. Dezember 2005 um 01:52 Uhr
Hab den Artikel zu deinem neuen Drucker soeben erst entdeckt: Also nichts fur ungut
Comment by dockane am 23. Dezember 2005 um 01:58 Uhr
Hi,
also erstmal Respekt für die Webseite. Aber sie stellt eben genauso
wie Ubuntuforen etc. eigendlich genau „das“ dar, was einem die
„Normal“-Linuxer immer als „gar nicht nötig“ verkaufen wollen:
das es eben auch „nach der Installation“ machmal doch jemand braucht
der „sehr“ EDV-interessiert ist, um einmal installierte Systeme
weiterzupflegen. Und das empfinde ich als Unix-affiner tw. viel
komplizierter als Win oder Mac.
In meinem Freundeskreis habe ich viele Leute mit XP auf den Laptops.
Wenn man denen mal zweimal erklärt das sie auf den Feuerfux umsteigen
sollen und nix aus Emails anklicken das der Virenkiller meldet, dann
hat man eigendlich *nie* irgendwelche Anrufe.
Neue Webcam ? Treiberdisk rein, geht.
Neues Spiel ? Trotz ekeligen Kopierschutz – geht. Treiberupdate
für die Laptop ATI geht auch (zum Glück inzwischen).
Neues Astrologieprogramm ? Oder der Lufthansa-Abflugkalender für
den Palm ? Geht. Doppelklick und gut.
Anrufe kriege ich seit SP2 und der 2h Schulung-beim-Essen nicht mehr.
Natürlich hängts hier und da mal. Natürlich fahr ich mal im Quartal
zu dem einen oder anderen hin und installiere das Onlinebanking-
Update, das rein technisch zu Win95-Zeiten gehört (die Bank war einfach
zu faul ein vernünftigen Update-Mechanismus zu entwickeln).
Aber das hat wenig mit Win zu tun, sondern mit den dummen Firmen.
Ich könnte mir in 10 Jahren nicht vorstellen, all diesen Leuten Linux
auf den Laptop zu packen. Weil ich wüsste, das ICH entweder sagen
müsste „Nein, dieses UMTS-Modem geht nicht unter Linux, wechsle die
Handy-Marke die dir deine Firma vorgibt!“ oder mich tagelang hinsetze
um „Doppelklicklösungen“ unter Win in englischen Howtos nachzuvollziehen.
Zwei Unix-Admins die ich so kenne – also Leute die richtig Geld für
ihre Arbeit bekommen – beliessen WinXP auf den Laptops ihrer
Freundinnen/Frauen. „Ich will mir das nicht antun!“ oder „Für solche
Arbeit bekomme ich Geld…“ ist dann deren Antwort warum dort kein
Unix läuft. Ist halt schwer gewissen Mädels „The Sims2″ auszureden 😉
Gelegentlich surfe ich durch die Ubuntu und FedoraForen – vor …5 Jahren
hätte ich die Laune gehabt mich durch tw. +20 Posts zu wühlen um ein
WLANDingens oder sonstwas zum laufen zu kriegen. Heute habe ich einfach
kein „Arschschmalz“ dazu. Mit dem Alter muss man sich genau aussuchen,
welches „Wissen“ man sich noch in die Birne drückt.
Irgendwann in den nächsten 5-10 Jahren wird sich irgendein junger Wilder
mit viel zu viel Zeit mit dem Thema beschäftigen. Und nach WinVista ist
das was *heute* in einem 50 seitigen Howto drinsteht, ein Knopfdruck.
In den 10 Jahren lerne ich lieber zwei weitere Sprachen und Autorennen
fahren, lasse diese Art von „Raketenwissenschaft“ den Leuten, die Spass
daran haben zu fummeln
Thunderbird Spamfilter vs. Evolution Spamfilter ist genau so ein
Beispiel, wo ich mir denke: ich wette, Evolution kann das ohne Anleitung
und ohne Scripts in ein oder zwei Jahren. Das Wissen ist dann recht
wertlos. Was haben sich die Leute in die alten Linuxfirewalls eingelesen,
nur um dann fünf Jahre später alles mit IPTables oder pf in den Lokus
zu spülen…neee ,-p Neee, ich habe meine Lektion sowas von gelernt…
Happy New Year.
Trockendock
Comment by Trockendock am 1. Januar 2006 um 06:02 Uhr
Hallo Trockendock, danke für deinen langen Eintrag und dir auch ein schönes neues Jahr.
Ich hab überlegt, was ich von deinem Roman halten soll. Du wiedersrichtst dir. Wenn bei Windows mal was nicht geht, liegt es an den „dummen Firmen“. Aber du mäkelst an, dass es für Linux oft keine Treiber gibt. Oder WLAN ein Gefummel ist. Und sagst damit, es liegt an Linux. Aber es ist dasselbe. Würden die Firmen ihre Hardware auch für Linux optimieren und Linuxtreiber anbieten, wäre es nicht schwieriger Hardware zum laufen bekommen. Da die meisten Firmen weder Linuxtreiber anbieten noch ihr Spezifikationen offenlegen, dauert es halt, bis Linuxentwickler Treiber dafür programmieren. Das ist oft einfach mit einem langen „try and error“ verbunden. Der kann frustrierend sein. Aber den „dummen Firmen“ sind die Linuxuser wohl (noch egal).
Außerdem vergleichst du ein kommerzielles Programm, das viel Geld kostet und an dem schon jahrelang vollbezahlte Programmierer basteln mit einem völlig freien Programm, an dem hunderte Programmierer sitzen, von den nur ein Bruchteil für ihre Leistung bezahlt wird. Es ist bei Linux (und Programmen für Linux) eben ein Geben und Nehmen. Es wird viel Diskutiert bei Linux, viel probiert. Das dauert. Aber es ist frei und offen. Jeder kann mitmachen, jeder kann alles einsehen. Klar, diesen Wert erkennen die wenigsten. Vielleicht erkennen ihn ein paar mehr, wenn Vista kommt, das ihre Nutzer total kontrollieren will. Warten wir ab.
Und zum Glück sind wir ja frei. Keiner muß Linux verwenden. Jeder, der Linux zum kotzen findet kann doch Windows oder Mac verwenden. Dieses Abgekotze finde ich deswegen immer.. ähm.. zum kotzen! 😉
Comment by Suzan am 1. Januar 2006 um 20:14 Uhr
Man sollte diese Nörgler auch mal auf die Konsequenzen hinweisen: http://madpenguin.org/cms/html/47/5937.html
Comment by ranf am 12. Januar 2006 um 01:53 Uhr